Weiterbildung im Forstbereich – Welche Möglichkeiten gibt es?

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Wälder dienen uns als Ausflugsziel und Erholungsort, zum Wandern, zum Verweilen und gegebenenfalls auch zum Beobachten wilder Tiere. Sie sind jedoch auch eine Quelle, denn die Bäume des Waldes bieten uns Holz – ein enorm wichtiger Rohstoff. Wer kümmert sich um diesen Rohstoff und seine Beschaffung? Diese Aufgabe und viele mehr übernimmt der Förster: Er pflegt und schützt den Wald, die Pflanzen und auch die Tiere.

Wie wird man eigentlich Förster? Welche Möglichkeiten für Weiterbildungen hat man im Forstbereich? Diese Fragen beantworten wir nachfolgend.


Vorab: Forstwirtschaft – was versteht man darunter?

Dem Begriff Forst oder Forstwirtschaft sind die meisten Menschen bereits begegnet und auch der Beruf Förster dürfte jedem bekannt sein. Die wenigsten Menschen wissen allerdings, was hinter diesem Berufsbild eigentlich steckt – welche Aufgaben haben Förster konkret?

Zunächst ist zu klären, was Forst eigentlich bedeutet. Bei einem Forst handelt es sich um einen bewirtschafteten Wald. Letztlich handelt es sich bei Wäldern nämlich nicht nur um Ausflugsziele, sondern auch um Rohstoffquellen. Aus dem Wald erhalten wir Holz, welches wir für viele verschiedene Zwecke benötigen. Daher muss der Wald bewirtschaftet werden, was die Aufgabe eines Försters ist.

Er produziert Holz im Wald und versorgt schließlich die Wirtschaft mit diesem Rohstoff – so kann damit gearbeitet werden und der Förster verdient beim Verkauf sein Geld. Um Holz aus dem Wald nutzen zu können, muss dieser natürlich gepflegt werden: Ein Förster kümmert sich auch um den Boden-, Klima-, Wasser- und Artenschutz. Auf diese Weise kann der Wald und alle Bäume gesund wachsen und das Holz von uns Menschen genutzt werden.

Ein wichtiger Leitsatz ist dabei stets: „Entnehme niemals mehr Holz als nachwächst“.

Wie wird man Förster?

Wer sich für dieses Berufsbild interessiert, fragt sich womöglich: Wie wird man eigentlich Förster? Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten. Vorab sei gesagt, dass Förster entweder bei Ländern oder beim Bund angestellt bzw. verbeamtet werden oder bei privaten Forstbesitzern arbeiten. Dahingehend unterscheidet sich letztendlich auch der mögliche Ausbildungsweg.

  • Ausbildung als Forstwirt

In dieser zwei- oder drei-jährigen Ausbildung (je nach Vorbildung) werden sämtliche Aufgaben erlernt, die ein Förster später erfüllen muss. Dazu gehören unter anderem das Setzen, Pflegen und Schützen von Pflanzen, der Umgang mit einer Kettensäge und anderen Geräten, die Prüfung der Baumgesundheit sowie der Holzbestände, die Produktion von Holz zum späteren Verkauf und der Erhalt des Waldes als Lebensraum für Tiere sowie als Erholungsort für Menschen.

Wichtig sind körperliche Belastbarkeit und die Bereitschaft, bei jedem Wetter draußen tätig zu sein. Handwerkliches Geschick ist zudem von Vorteil. Letztendlich kann man sich nach dieser Ausbildung jedoch noch nicht Förster nennen. Zu den dafür nötigen Weiterbildungen kommen wir nachfolgend genauer.

  • Studium in Forstwirtschaft

Alternativ zur Ausbildung wäre auch ein Studium in Forstwirtschaft möglich. Im Bachelor-Studiengang erwirbt man Kenntnisse in den Bereichen Pflanzen-, Tier- und Bodenkunde, Wildtiermanagement, Waldschutz, Waldarbeitslehre, Forstplanung & Waldbau sowie Landschaftspflege. Aufbauend darauf werden im Master-Studiengang auch wirtschaftliche, organisatorische und personelle Themen behandelt.

Auch in diesem Fall ist man nach dem Bachelor-Abschluss noch nicht direkt Förster. 

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Hinsichtlich der möglichen Weiterbildungen muss unterschieden werden, welche Vorbildung man vorweisen kann: Ausbildung oder Studium.

Liegt ein Ausbildungsabschluss vor, muss zunächst mindestens ein Jahr Berufserfahrung gesammelt werden – vor allem dann, wenn man auch noch eine Beamtenausbildung absolvieren möchte. Nach diesem Jahr kann eine Weiterbildung als Forsttechniker gemacht werden, mit der man im Grunde bereits wie ein Förster arbeitet, auch wenn man noch nicht Förster genannt werden darf.

Dank der zwei-jährigen Weiterbildung als Forsttechniker wird man zur Fachkraft des mittleren Forstmanagements und hätte bereits die Möglichkeit, als Geschäftsführer bei Verbänden oder forstlichen Zusammenschlüssen tätig zu werden.

Um sich aber Förster nennen zu dürfen, ist im nächsten Schritt ein Studium nötig, welches mit dem Abschluss Diplom-Ingenieur Forstwirtschaft oder Diplomforstwirt abgeschlossen wird, und eine darauf aufbauende Ausbildung als Forstinspektor oder Forstassessor. Erst dann kann man in staatlichen Wäldern als Förster tätig werden.

Sollte nach dem Schulabschluss direkt ein Studium in Forstwirtschaft absolviert worden sein, muss auch dieser Abschluss mit einem Jahr Berufspraxis (Anwärterdienst) ergänzt werden. Ein Masterstudium wäre nicht unbedingt nötig, ermöglicht selbstverständlich jedoch tiefergehende Kenntnisse in diesem Beruf und letztlich auch den Einstieg in die höhere Beamtenlaufbahn.

Selbstverständlich gäbe es auch die Möglichkeit, zwei Jahre nach der Ausbildung zum Forstwirt eine Meisterprüfung (Fortwirtschaftsmeister) zu machen und so den Grundstein für eine Selbstständigkeit mit eigenem Betrieb zu legen. Mit dem Meister wäre man dann auch befugt, Azubis zu beschäftigen. Für die Selbstständigkeit im Forstbereich sind allerdings betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Berufserfahrung unerlässlich.

Ebenfalls kann zwei Jahre nach der abgeschlossenen Ausbildung eine Weiterbildung zum Forstmaschinenführer gemacht werden, mit der dann Forstmaschinen bedient und gewartet werden dürfen. Hierfür ist zusätzlich allerdings neben dem normalen Führerschein eine Fahrerlaubnis der Klasse T erforderlich. Diese kann vorab oder im Zuge der Weiterbildung erworben werden.

Weitere Zusatzqualifikationen wären außerdem unter anderem Motorsägen-Lehrgänge, Waldwegebau oder auf das Führen von Harvestern.

Es gibt somit diverse Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der Forstwirtschaft, mit denen man verschiedene Berechtigungen und Fähigkeiten erwirbt.

Verdienstmöglichkeiten als Förster

Welches Einkommen ein Förster erhält, ist abhängig von seiner Position und den erworbenen Qualifikationen sowie der Berufserfahrung. Nach dem Bachelor-Studium und dem Anwärterdienst wird man als Beamter des gehobenen Dienstes automatisch in den Besoldungsgruppen A 9 bis A 13 eingestuft. Anfänglich kann man damit ungefähr 2.800 Euro brutto pro Monat verdienen.

Kann man einen Master-Abschluss vorweisen und steigt damit in die höhere Beamtenlaufbahn ein, erreicht man sogar die Besoldungsgruppe A13. In diesem Fall verdient man pro Monat 4.500 Euro brutto.

Als Angestellter bei privaten Forstbetrieben liegt das zu erwartende monatliche Gehalt bei circa 2.400 Euro brutto. Auch in diesem Fall können zusätzliche Qualifikationen natürlich zu Gehaltssteigerungen führen.

Fazit

Die Forstwirtschaft ist ein spannender und wichtiger Zweig unserer Wirtschaft – ohne Holz können die Produktionen in diversen Branchen nicht betrieben werden. Der Förster nimmt demnach eine immens bedeutende Rolle ein und sorgt neben der Beschaffung von Holz auch für die Erhaltung und den Schutz der Wälder. Dazu gehören neben den Bäumen auch alle anderen Pflanzen und die im Wald lebenden Tiere. Ein vielseitiger und interessanter Beruf, bei dem sich auch das Gehalt je nach Abschluss durchaus sehen lassen kann.

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