Die Zukunft wächst vertikal – moderne Landwirtschaft im Blick
Das Thema Nachhaltigkeit bewegt auch die Landwirtschaft. Immer höher werden die Ansprüche, immer größer der Bedarf an hochwertigem Obst und Gemüse. Die Agrarflächen selbst hingegen werden knapp und so heißt es für die Landwirtschaft umdenken! Pro Jahr werden rund 80 Millionen Menschen geboren. Es wird davon ausgegangen, dass zum Jahreswechsel 2029 auf 2023 rund 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben! Sie alle zu ernähren, ist eine Herausforderung, der sich die Landwirte von Morgen stellen müssen. Eine mögliche Lösung könnte vertikaler Anbau sein!
Multifunktionale Landwirtschaft – Lebensgrundlage muss gesichert werden
Die Landwirtschaft befindet sich stellenweise in der Sackgasse. Um jedes Stück Land wird gekämpft, der Platz wird weniger, der Bedarf höher. Da kommt es gerade Recht, dass mit vertikalem Anbau und New Food Systemen ein zukunftstauglicher Markt in den Startlöchern steht. Modernste Technik, kombiniert mit nachhaltiger Landwirtschaft kann Erträge maximieren und damit Menschenleben retten. Gesellschaftlich ist es längst nötig geworden, intensiv über die Versorgung der wachsenden Menschenmassen nachzudenken. Wenn nicht mehr genug produziert wird, verschärft sich die globale Hungerkrise weltweit weiter.
Warum vertikal? Reichen Gewächshäuser in Zukunft nicht mehr aus?
Das Gewächshaus ist längst unverzichtbar in der modernen Landwirtschaft. Nur so lässt sich der Bedarf an Obst und Gemüse auch in der kalten Jahreszeit decken. Weg von Exporten, hin zu regional angebauten Lebensmitteln. Doch auch hier ist der Platz begrenzt, weswegen der vertikale Anbau von Interesse ist. Anstatt Felder der Länge nach zu bestücken, wird in gigantischen Indoor-Gewächshäusern vertikal gebaut. Übereinanderliegende Ebenen sparen Platz, ähnlich wie beim Schranksystem im Haushalt. So ist eine ganzjährige und zugleich ressourcenschonende Produktion möglich, die bei der Versorgung von Menschen mit Lebensmitteln hilft.
Der größte Vorteil dabei ist, dass weltweit überall Gemüse angebaut werden kann, unabhängig von Bodenbeschaffenheit und Klima. Von der neuen Art der Bewirtschaftung könnten auch Kontinente wie Afrika profitieren, deren Landwirtschaft lange noch nicht produktiv genug arbeitet. Das birgt Chancen und Hoffnungen, denn mit mehr Anbau wächst auch die Zahl der Arbeitsplätze!
Nachhaltigkeit im Blick – warum vertikal Farming ökologisch vertretbar ist
Schon heute wünschen sich drei von vier Deutschen mehr Nachhaltigkeit, was sich insbesondere auf den Bereich Einkauf bezieht. Importe sind nicht mehr beliebt, bleiben Ladenhüter. Die Technologie des vertikalen Farmings könnte zukunftsorientiert tatsächlich den CO2-Ausstoß in der Landwirtschaft reduzieren. Zunächst machte sich Skepsis breit, denn immerhin müssen die vollautomatisierten Gewächshäuser mit Wasser und Strom versorgt werden. Abgeschirmte Systeme mit vertikalem Aufbau bieten aber Sparpotenzial. So wäre es denkbar, den Wasserverbrauch deutlich zu reduzieren, da von oben nach unten gegossen werden kann.
Der Energiebedarf ist unbestreitbar hoch und hier gibt es für die Zukunft noch Verbesserungspotenzial. Denkbar ist die Nutzung erneuerbarer Energien, beispielsweise durch Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Gewächshäuser. So ließe sich Strom autark produzieren, das System könnte ohne fossile Energieträger versorgt werden.
Bedarf besteht allerdings insbesondere an modernen und zukunftsorientierten Landwirten, die das Experiment vertikal Farming für sich nutzen möchten. Bislang setzen nach wie vor viele Produzenten auf klassische Systeme, haben Angst vor Neuerungen und Innovation. Künftig wird jedoch davon auszugehen sein, dass ein Teil der Lebensmittelproduktion vertikal stattfinden wird. Es ist keine Frage des Interesses, sondern eine Frage der Versorgungssicherheit. Jährlich steigt der Lebensmittelbedarf global an und auf herkömmliche Methode wird er in wenigen Jahren nicht mehr zu decken sein!
Die Benefits der vertikalen Landwirtschaft überwiegen – mehr Effizienz im Landbau wünschenswert
Technik spielt in der modernen Landwirtschaft schon lange eine wichtige Rolle. In der Viehzucht ist es die Brutmaschine, bei der Felderbestellung sind es Maschinen und Hilfsmittel. Der Hightech-Anbau macht Angst, verändert den Bedarf an Mitarbeitern und steigert letztlich die Effizienz. Selbst Landwirte mit geringem Platz können so in großen Mengen produzieren und dadurch das Einkommen steigern. Auch wenn das System in der Praxis noch nicht ausreichend erprobt ist, setzen sich die Benefits jetzt schon durch:
- Produktion ist unabhängig von den klimatischen Verhältnissen im ganzen Jahr möglich
- Klassische Landwirte werden entlastet und können sich mehr auf ihre Produkte fokussieren
- Mehr regionaler Anbau verhindert lange Transportwege und reduziert die CO2-Belastung
- Ertrag lässt sich durch digitale und automatisierte Abläufe steigern
- Chemikalien sind im kontrollierten Anbau nicht (oder nur wenig) nötig
- Vertikales Farmen ist für den Bio-Anbau geeignet
- Wasserreduktion durch ein in sich geschlossenes System möglich
Der bislang größte Nachteil ist der maximierte Energiebedarf, der durch Beleuchtungssysteme entsteht. Hier ist die Gewinnung von Solarenergie von höchster Wichtigkeit, da sie das System autark beleuchten kann, ohne fossile Energieträger zu nutzen. Außerdem muss es Sicherheitsmaßnahmen geben, um Energieausfälle zu kompensieren. Schon heute wird allerdings kaum mehr in traditioneller Landwirtschaft angebaut. Die Nahrung stammt heute bereits aus hochtechnologisierten Gewächshäusern, die bei Ausfällen ebenso betroffen wären.
Fazit: Die Zukunft setzt auf Platz nach oben
Es ist keine Frage des Geschmacks, sondern eine Sache der Notwendigkeit. Die Welt rückt zusammen, die Menschheit wächst permanent weiter. Es müssen Lösungen geschaffen werden, um hungrige Münder zu stopfen. Vertikales Farming ist eine dieser Lösungen, die für die Zukunft bereitstehen. Mehr Platz zum Anbau, automatisierte Prozesse und weniger CO2-Ausstoß sind Punkte, die jährlich mehr Bedeutung bekommen.
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