Öffentliche Ladesäulen für E-Fahrzeuge: Vorteile für Land- und Forstwirte

Die E-Mobilität ist nicht nur ein Trend in Großstädten – auch auf dem Land bietet sie für Land- und Forstwirte spannende Möglichkeiten. Als Pioniere nachhaltiger Praktiken kannst du mit öffentlichen Ladesäulen nicht nur den ökologischen Fußabdruck deines Betriebs verkleinern, sondern gleichzeitig auch neue Einnahmequellen erschließen. In diesem Artikel erfährst du, warum die Investition in E-Ladetechnik eine lohnenswerte Überlegung für deinen Hofbetrieb sein kann und wie du von der THG-Quote profitieren kannst.

Die Bedeutung der E-Mobilität für Land- und Forstwirtschaft

Die Land- und Forstwirtschaft ist seit jeher eng mit den natürlichen Ressourcen und dem Umweltschutz verbunden. Mit dem wachsenden Bewusstsein für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist es für Hofbetreiber wichtiger denn je, sich den neuen Herausforderungen und Chancen zu stellen, die der Umstieg auf erneuerbare Energien bietet. Dafür gibt es mehrere Ansätze.

  • Du kannst zum Beispiel selbst in einen E-Fuhrpark investieren oder eine öffentliche Ladesäule errichten, die Kunden anlockt.

Fördergelder, die bei der Erweiterung der deutschlandweiten Ladeinfrastruktur helfen sollen, reduzierte Treibstoffkosten, sowie die Einnahmen durch die THG-Quote für Ladesäulen und die Ladungen, die Kunden dort durchführen, können die Investitionskosten auf lange Sicht wieder einholen. Sind allerdings nicht der einzige Grund, der für diesen Umstieg spricht.

Hier sind die wichtigsten Vorteile, die die Investition in E-Mobilität Hofwirten bietet:

  1. Reduzierter CO₂-Ausstoß: Elektrofahrzeuge produzieren während des Betriebs keine direkten Emissionen. Für dich als Land- oder Forstwirt bedeutet dies eine Möglichkeit, den CO₂-Fußabdruck deines Betriebs erheblich zu verringern, besonders wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen stammt.
  2. Kostenersparnis: Obwohl die Anfangsinvestition für Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastruktur hoch sein kann, bieten sie auf lange Sicht erhebliche Einsparungen im Bereich Kraftstoffkosten und Wartung. Die Elektromobilität kann somit zu einer ökonomisch sinnvollen Entscheidung werden.
  3. Treibstoffquelle: Eine Ladestation auf dem Hof bedeutet, dass du deine Fahrzeuge direkt vor Ort mit neuer Energie versorgen kannst, statt Treibstoff bei einer Tankstelle oder aus anderen Quellen kaufen zu müssen.
  4. Neue Einnahmequellen: Mit einer öffentlichen Ladesäule auf deinem Hof lockst du nicht nur Besucher und Kunden an, die während des Ladens vielleicht auch deine Produkte erwerben oder deine Dienstleistungen in Anspruch nehmen, sondern du generierst auch direkte Einnahmen durch das Laden selbst.
  5. Förderung des lokalen Tourismus: Elektromobilität fördert den „grünen“ Tourismus. Reisende, die sich für nachhaltige Reiseoptionen entscheiden, suchen oft gezielt nach Lademöglichkeiten auf ihrer Route. Ein Hof mit Ladesäule kann so zu einem attraktiven Anlaufpunkt werden.
  6. Stärkung des nachhaltigen Images: Immer mehr Verbraucher entscheiden sich bewusst für Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen, die nachhaltige Praktiken fördern. Ein Betrieb, der in E-Mobilität investiert, kann sich als Vorreiter in Sachen Umweltschutz positionieren und so ein stärkeres Markenimage aufbauen.

Es spricht also viel für die Elektrifizierung der Landwirtschaft. Der Trend zur Elektromobilität wird außerdem voraussichtlich weiter wachsen, und Höfe, die sich frühzeitig darauf einstellen, können sowohl ökologisch als auch ökonomisch davon profitieren.

Was ist die THG-Quote und warum ist sie wichtig?

Die THG-Quote (Treibhausgas-Quote) ist ein Instrument der Umwelt- und Klimapolitik, das dazu beiträgt, den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen in bestimmten Sektoren zu reduzieren. Sie gibt vor, wie viel Treibhausgase, insbesondere Kohlendioxid (CO₂), von bestimmten Akteuren oder in bestimmten Bereichen emittiert werden dürfen.

Die THG-Quote hat zwei Seiten, die für Landwirte relevant sein können:

  1. Zum einen gibt das Gesetz vor, wie hoch der maximale Ausstoß an Treibhausgasen sein darf, die durch den Betrieb erzeugt werden.
  2. Zum anderen entsteht durch die Quote die Möglichkeit, Emissionszertifikate zu handeln. Das bedeutet, dass Betriebe und Privatpersonen, die weniger CO₂ ausstoßen als sie dürften, die Einsparungen an andere verkaufen können, damit diese sie mit ihrem Ausstoß verrechnen können. Branchen, die viele Treibhausgase produzieren, wie die Automobilindustrie, kaufen die Emissionszertifikate, damit sie ihre Grenzwerte einhalten können. Umgangssprachlich sind solche Einnahmen als THG-Prämie bekannt

Durch die Festlegung einer maximalen Emissionsmenge und den Handel mit Emissionszertifikaten werden gesetzliche und finanzielle Anreize geschaffen, weniger Treibhausgase auszustoßen und in umweltfreundlichere Technologien zu investieren.

  • Wenn landwirtschaftliche Betriebe selbst E-Fahrzeuge nutzen und Ladesäulen besitzen, können sie die dadurch entstehenden Einsparungen an Emissionen also zu Geld machen und durch Fördermittel Anschaffungskosten einsparen.

Elektrofahrzeuge, speziell, wenn sie mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden, reduzieren den CO₂-Ausstoßes eines Betriebs erheblich. Anbieter von Ladesäulen, die erneuerbare Energiequellen nutzen, können ebenfalls zur Erfüllung der THG-Quote beitragen und sogar von staatlichen Förderungen profitieren.

Schritte zur THG-Prämie für öffentliche Ladesäulen

Die Nutzung der THG-Quote kann für Land- und Forstwirte, die in öffentliche Ladesäulen investieren möchten, finanzielle Vorteile bieten. Doch wie genau gelangt man dorthin? Hier sind die konkreten Schritte:

1. Analyse der Ausgangssituation

Bevor du mit dem Prozess beginnst, solltest du den aktuellen Stand deines Betriebs in Bezug auf Emissionen und Energieverbrauch analysieren. Dies bietet einen Überblick darüber, welches Potenzial zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen besteht und wie Ladesäulen dazu beitragen können.

2. Planung der Ladeinfrastruktur

Entscheide dich für die Art und Anzahl der Ladesäulen, die du installieren möchtest. Beachte dabei technische Anforderungen und die Standortwahl, um die THG-Prämie erhalten zu können. Um die Ladesäulen für Einnahmen durch die THG-Quote nutzen zu können, dürfen sie beispielsweise nicht nur durch deinen Betrieb genutzt werden.


3. Fördermittel nutzen

Informiere dich über mögliche Fördermittel. Sie werden zum Beispiel durch den Staat, die Hersteller von Ladesäulen oder die verwendeten Stromnetzbetreiber herausgegeben, die sie oft bereits in den Anschaffungskosten für die Ladesäulen verrechnen.

4. Einhaltung technischer Standards

Die Ladesäulen und die dazugehörige Infrastruktur sollten aktuellen technischen Standards entsprechen, um sicherzustellen, dass sie effizient arbeiten und den Anforderungen der THG-Quote gerecht werden.

5. Anbindung an erneuerbare Energien

Um die größtmöglichen Vorteile aus der THG-Quote zu ziehen, sollte der Betrieb der Ladesäulen vorzugsweise mit Strom aus erneuerbaren Quellen erfolgen. Dies kann durch den Anschluss an bestehende erneuerbare Energieanlagen oder durch den Kauf von Ökostromzertifikaten erfolgen.

6. Beantragung von Zertifikaten

Nachdem die Ladeinfrastruktur eingerichtet ist und mit erneuerbarer Energie betrieben wird, kann die Einhaltung der THG-Quote bei einer zertifizierten Stelle nachgewiesen werden. Nach erfolgreicher Prüfung erhältst du die entsprechenden Emissionszertifikate.

7. Verkauf oder Nutzung der Zertifikate

Mit den erworbenen Zertifikaten hast du nun verschiedene Optionen. Du kannst sie zum einen verkaufen und somit direkte Einnahmen generieren. Zu diesem Zweck haben sich einige Dienstleister etabliert. Alternativ können die Zertifikate zur Erfüllung eigener Emissionsvorgaben verwendet oder aufgehoben werden, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen.

8. Kontinuierliche Überwachung und Anpassung

Die Vorschriften und Marktkonditionen können sich im Laufe der Zeit ändern. Daher ist es wichtig, die Performance deiner Ladesäulen und den Status deiner THG-Zertifikate regelmäßig zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

Durch die sorgfältige Planung und Umsetzung dieser Schritte können Land- und Forstwirte von den Vorteilen der THG-Quote profitieren und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Fazit

Die Elektrifizierung bietet Land- und Forstwirten eine Chance, sich an vorderster Front der Nachhaltigkeit zu positionieren. Durch Investitionen in E-Fahrzeuge und öffentliche Ladesäulen können sie nicht nur den CO₂-Fußabdruck ihres Betriebs reduzieren, sondern auch neue Einnahmequellen erschließen, den lokalen Tourismus fördern und von den Vorteilen der THG-Quote profitieren. Diese Entwicklung eröffnet ökonomische und ökologische Vorteile, und Betriebe, die sich frühzeitig auf den Trend zur E-Mobilität einstellen, werden sowohl umwelttechnisch als auch wirtschaftlich davon profitieren.

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