Hopfen - Nährwerte & Anbau
Hopfen
Hopfen, eine Kulturpflanze mit botanischen Charakteristika und traditioneller Bedeutung für die österreichische Landwirtschaft. Ob im oberösterreichischen Mühlviertel, der steirischen Region Leutschach oder dem niederösterreichischen Waldviertel. Der Anbau von Hopfen ist für die österreichische Landwirtschaft und somit vielen Landwirten ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, ist doch Hopfen eine unverzichtbare Grundlage für die Erzeugung regionaler Produkte.
Durch eine Extraktion des Hopfenharzes (welches zur Hälfte aus den sogenannten Hopfensäuren besteht) mit Hexan können zudem die kristallisierbaren, oxidationsempfindlichen Hopfensäuren gewonnen werde, die wie folgt unterteilt werden:
Der Hopfen fühlt sich in Österreich also wohl, wächst und gedeiht hervorragend und ermöglicht allem voran im Bereich des biologisch korrekten Anbaus Rekordernten. Denn Bio Hopfen aus Österreich, das ist der große neue Trend im Bereich des österreichischen Hopfenanbaus. Mehr und mehr Landwirte entscheiden sich bewusst, für den Bio Hopfen und somit für wirtschaftlich reizvolle Ernteaussichten. Dennoch ist die Gesamtproduktion des österreichischen Hopfens nicht ausreichend, um den Gesamtbedarf aus heimischer Produktion zu decken.
Die Kulturpflanze Hopfen
Hopfen ist eine seit der Antike bekannte KulturpflanzeFoto: © pixabay / Romi
Hopfen gilt in Österreich als sogenannte Kulturpflanze und zählt als Nesselgewächs zur Familie der Hanfgewächse. Als zweihäusige Pflanze entwickeln der Hopfen im Zuge seiner Vegetationsphase ausschließlich nur männliche oder nur weibliche Blüten, die sich je nach Wetterlage Anfang bis Mitte Juni ausbilden. Für die Hopfenernte und die weitere Verarbeitung eigenen sich nur die weiblichen Hopfenblüten (auch Dolden genannt), da diese einen hohen Anteil an Lupulin aufweisen.
Während der Vegetationsphase (Wachstumsphase) können Hopfenreben täglich bis zu 35 Zentimeter wachsen. Um die Pflanzen trotz dieses starken Wachstums kultivieren zu können, erfordert der landwirtschaftliche Hopfenanbau eine Gerüststütze, an der die Hopfenpflanzen bis zur Ernte eine Gesamthöhe von bis zu 8 Metern erreichen können. Ist der volle Reifegrad erreicht, schließen sich die zuvor offenen Dolden des Hopfens und die Ernte kann erfolgen.
Arten und Vorkommen
Aufgrund der enormen Bedeutung des Hopfens als Kulturpflanze sind in der heutigen Zeit weltweit hunderte von Hopfensorten bekannt. Jedoch haben nicht alle bekannten Hopfensorten eine wirtschaftliche oder aber eine nennenswerte landwirtschaftliche Bedeutung. Grundsätzlich werden alle bekannten Hopfensorten zunächst in zwei Sorten unterteilt.- Bittersorten
- Aromasorten
- Der echte Hopfen (Humulus Iupulus L.)
- Der japanische Hopfen (Humulus scandens)
- Der yunnan Hopfen (Humulus yunnanensis Hu)
Inhaltsstoffe und Nährwerte
Hopfen ist ein wichtiger Grundstoff für traditionelle Produkte wie Bier aber auch ein wichtiger Grundstoff für zahlreiche natürliche Heilmittel. Basis hierfür sind die Inhaltsstoffe des Hopfens, die je nach Hopfensorte unterschiedlich stark auftreten können und die dennoch immer zunächst in eine sogenannte Harzfraktion und ein ästhetisches Öl unterteilt werden. Weitere wichtige Inhaltsstoffe des Hopfens sind Eiweiße und mineralische Bestandteile.Durchschnittlicher Wert | |
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Harz | ca. 50 - 80 % |
Hopfenöl | ca. 1- 3 % |
Rohfasern | ca. 15 % |
Eiweiße | ca. 20 % |
Mineralische Bestandteile | ca. 8 % |
- Humulone mit bitterem Geschmack
- Lupulone ohne bitteren Geschmack
Hopfenanbau und Besonderheiten
Hopfenanbau findet man in Österreich im Mühlviertel, in der Steiermark und in Niederösterreich. Foto: © pixabay / Romi
Schon frühe Hochkulturen wussten um die vielseitigen Möglichkeiten, Hopfen zu verarbeiten. Früh entwickelten sich grundsätzliche Anbaumethoden, die zumindest in ihren Grundzügen noch heute im Hopfenanbau Anwendung finden. Allem voran Anforderungen an den Standort prägten den Hopfenanbau über Jahrhunderte hinweg, denn der Hopfen ist ein wählerisches Gewächs, das nur unter bestmöglichen Voraussetzungen eine reichhaltige Ernte ermöglicht.
Standortansprüche des Hopfens
Feuchte Wälder, Gebüsche direkt am Ufer von Flüssen und Bächen. Der Hopfen ist eine mehrjährige Schlingpflanze, die nicht nur bis zu 50 Jahre alt werden kann, sondern zudem einen lehmigen und feuchten Boden mit ausreichend Lichtzufuhr bevorzugt. Der perfekte Standort für den Hopfen bietet:- Lehmige und tiefgründige Böden
- Eine gute und nahe liegende Wasserführung
- Ausreichende Lichteinstrahlung
Anbaugebiete in Österreich
Allem voran die Gebiete im oberösterreichischen Mühlviertel, im niederösterreichischen Waldviertel aber auch Leutschach in der Steiermark bieten dem Hopfen genau diese bestmöglichen Grundlagen für das Wachstum. Hier, wo nicht selten in früheren Zeiten der Weinanbau seine Grenzen erfuhr, finden sich die perfekten Anbaubedingungen für den Hopfenanbau und einen reichhaltigen Ernteertrag. Der Hopfenanbau im Mühlviertel zum Beispiel, konnte im Jahr 2014 auf einer Gesamtanbaufläche von rund 135 Hektar (nicht eingerechnet die Jungflächen) rund 278.500 Kilogramm Hopfendolden erwirtschaften. Dies war im direkten Vergleich zum Jahr 2013 eine Ernteertragssteigerung von 35 Prozent. Doch auch im Waldviertel war das Jahr 2014 ein überaus vorteilhaftes, auf 17,1 Hektar wurden rund 30.700 Kilogramm Hopfen mitunter der Sorten Perle und Magnum erwirtschaftet, was einer Ernteertragssteigerung von 23 Prozent entsprach und in Leutschach wurden auf rund 95 Hektar rund 182.000 Kilogramm Hopfen geerntet, was im Vergleich mit dem Vorjahr 2013 einer Ernteertragssteigerung von 26 Prozent entsprach.Region | Anbaufläche | Ertrag 2014 |
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Mühlviertel | Rund 135 Hektar | 278.500 Kg |
Leutschach | Rund 95 Hektar | 182.000 Kg |
Waldviertel | Rund 17,1 Hektar | 30.700 Kg |
Verwendung des Hopfens
Ein Großteil des österreichischen Hopfens wird zu Bier verarbeitet. Foto: © pixabay / Stocksnap
Traditionell ist der Hopfen neben Malz die wichtigste Grundlage für die Bierproduktion. Hopfen und Malz, Gott erhalts. Dieses Sprichwort kennt sicherlich jeder und es zeigt auf, wie wichtig der Hopfen für die heimische Bierbraukunst ist. Doch Hopfen ist nicht nur eine wichtige Grundlage für feinherbe Biersorten, er ist auch die Grundlage zahlreicher wichtiger Produkte und Heilmittel und somit ein wichtiger Bestandteil althergebrachter Hausmittel.
Der Hopfen und die Gesundheit
Die Wirkung des Hopfens ist vielseitig und gerade in der Gesundheit ein Garant für Gesundheit und Vitalität. Ob Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit, nervöse Unruhe oder zur Reinigung des Blutes, der Hopfen und seine Inhaltsstoffe beeinflussen den Körper auf unterschiedlichste Art und Weise. Um die gesundheitliche Wirkung des Hopfens gezielt nutzbar zu machen, werden nicht selten getrockneten Hopfendolden zermalen mit anderen natürlichen Arzneimitteln versehen. Doch auch der Konsum von frischen Dolden kann in Form eines Salates oder als Gemüsebeilage die heilförderliche Wirkung des Hopfens entfalten. In der heutigen Zeit besteht eine große Nachfrage nach so genanntem Bio Hopfen, der in frischer oder getrockneter und weiterverarbeiteten Form in zahlreichen Arzneien und Hausmitteln verarbeitet wird.Der Hopfen und das Bier
Doch obwohl Hopfen in „nicht alkoholischer Variante“ als gesundheitsfördernd gilt, ist und bleibt es das Bier, das zu den wichtigsten und bekanntesten Endprodukten des Hopfenanbaus gilt. Ohne Hopfen kein Bier und ohne hochwertigen Hopfen kein hochwertiges Premiumbier. Die österreichischen Brauer verstehen sich schon seit langer Zeit als Partner der Landwirtschaft, kann doch der eine, nicht ohne den Anderen. Das Ergebnis dieser traditionellen Zusammenarbeit ergibt sich ein reichhaltiges Angebot an aromatischen, feinherben oder starken Bieren, für die Österreich in der ganzen Welt bekannt ist.Weiterführende Links
Webseite der Hopfenbaugenossenschaft Neufelden Ausführliche Information zum „echten Hopfen“Weitere interessante Artikel